Diese Atemarbeit unterscheidet sich ganz elementar von solchen Übungsweisen, die den Atem willentlich beeinflussen und kontrollieren. Katrin Fischer und Erika Kemman-Huber haben 1999 ein Buch veröffentlicht, in der sie diese Methode als „Der bewusste zugelassene Atem“ beschreiben und theoretisch fundieren.
Die Methode des bewussten zugelassenen Atems wird in Deutschland in allen Atemschulen gelehrt, die von der Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atempädagogik und Atemtherapie e.V. (AFA) und dem Berufsverband für Atempädagogik und Atemtherapie e.V. (BVA) anerkannt sind.
In dieser Lehre des bewussten zugelassenen Atems stellt die Atemarbeit ein übendes Körperverfahren dar, das den Menschen in seiner leib-seelisch-geistigen Einheit anspricht.
Der Mensch entwickelt im Üben seine Empfindungs- und Sammlungsfähigkeit. Er lernt, achtsam mit sich selbst und seinem Körper umzugehen. Er lernt, die Atembewegung in seinem Körper ohne Wertung wahrzunehmen, zuzulassen und anzunehmen.
Durch die Hinwendung und Sammlung der Aufmerksamkeit nach innen, durch das Geschehenlassen des Atems und die wertfreie bewusste Wahrnehmung können körperliche und seelische Veränderungen geschehen.
Die Methode des bewussten zugelassenen Atems öffnet den Zugang zu leib-seelisch-geistigen Kräften, die dem Menschen als Ressource zur Verfügung stehen. Diese Kräfte ermöglichen die Entfaltung der Persönlichkeit und können zur Linderung bzw. zur Heilung von psychosomatischen Beschwerden beitragen.